Die Blutegel-Therapie ist eine alte und moderne Methode zugleich
Bei dem Gedanken an Blutegel kommt bei vielen Mitbürgern ein gewisser Ekel auf.
Diese kleinen, glitschigen und wurmförmigen Blutsauger sind jedoch ein “Alter Schatz der Naturheilkunde”, der bis heute erhalten blieb.
Schon 200 Jahre v. Chr. wurden von den damaligen Heilkundigen die Blutegel erfolgreich angewandt. Viele ältere Menschen haben recht gute Erfahrungen mit diesen “Tierchen” gemacht oder kennen die “Blutegel-Therapie” zumindest aus der Zeit ihrer Kindheit.
Nur wenige Naturheilpraxen wenden Blutegel zu therapeutischen Zwecken noch heute an.
In vielen Fällen wird der Umgang mit Blutegeln nicht beherrscht, oder die Patienten
lehnen solch eine Therapie grundsätzlich ab. Die Anwendungsbreite dieser Methode ist sehr groß.
Schlechtheilende Wunden und Knochenbrüche, Hauterkrankungen sowie entzündete Venen können recht erfolgreich mit Blutegeln behandelt werden.
Hierzu werden die Egel vom Therapeuten an die erkrankten Stellen angesetzt. Meist dauert eine Sitzung bis 1/2 Stunde. Erst nachdem sich die Blutegel vollkommen vollgesogen haben, lassen sie los. Um das “Loslassen” zu beschleunigen, kann man auch mit etwas Salz nachhelfen. Kommt der Blutegel mit Salz in Berührung so lässt er meist los und fällt ab.
Oft bluten die Wunden noch Stunden nach. Diese Blutungen sind jedoch lokal begrenzt und nicht bedrohlich, ganz im Gegenteil sie haben einen reinigenden Effekt.
Was passiert eigentlich wenn ein Blutegel sich festsaugt und warum haben die Blutegel eine heilende Wirkung ?
Der Egel saugt sich an der Haut fest und beißt mit seinem Kiefer eine kleine Wunde in die Haut. Nun infiltriert er die Stelle und die Umgebung mit Hirudin, einem Speichelstoff, der die Blutgerinnung lokal hemmt. Dadurch kann er das verdünnte Blut erst aufnehmen.
Diese “Tierchen” entwickeln einen sehr starken Saugdruck. Dadurch wird nicht nur das Blut, sondern auch belastende Entzündungs- und Schlackenstoffe aufgenommen.
Das Nachbluten der Bisswunde hat wie schon erwähnt einen weiteren Reinigungseffekt. Außerdem wird der Fluss der Lymphgefäße verbessert und Stauungsprozesse (Ödeme) werden aufgehoben.
Sicher ist diese Form der naturheilkundlichen Therapie nicht jedermanns Sache.
Wer jedoch einmal Linderung durch diese Methode erfahren hat, wird sich gern an diese kleinen Helfer erinnern.
Die heutigen Blutegel, die zu Therapien angewendet werden, sind nur kontrollierte „Wildfänge“ oder stammen aus speziellen Zuchtbetrieben. Sie werden in speziellen Labors und Farmen gezüchtet und sind nur über den Fachhandel oder Apotheken erhältlich. Diese Firmen unterliegen der ständigen behördlichen Kontrolle durch Ämter und Gesundheitsbehörden. Die Bezeichnung muss lauten “Lebende Blutegel für medizinische Zwecke”.
Der lateinische Name des Blutegel muss Hirudo medizinalis oder Hirudo officinalis heißen.
Die Blutegel werden auch nur einmal verwendet. Eine zweite Verwendung , sei es auch der gleiche Patient, ist verboten. Somit besteht auch keine Infektionsgefahr. Wem dieses alles zu blutig und ekelig ist, braucht trotzdem nicht auf den Segen der medizinischen Blutegel zu verzichten. Es gibt in den Apotheken eine Reihe von Salben und Gelen aus Blutegelwirkstoff, die bei Beschwerden wie Krampfadern, leichten venösen Durchblutungsstörungen sowie schlechtheilenden Wunden recht gut helfen. Sicher wird Sie Ihr Apotheker gern über diese Präparate informieren. Holen Sie sich auch bitte therapeutischen Rat ein.
Ich hoffe, wenn Sie nun einmal etwas über Blutegel hören, dass Ihnen auch die positiven Seiten dieser “Medizinischen Helfer” einfallen.
Ihr Heilpraktiker
Quelle: https://thera-online.ch